Darf man das?

Gitarre lernen ist manchmal auch Theorie...
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Valorin
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Darf man das?

Beitragvon Valorin » Do 13. Jan 2011, 09:13

Also... Ich hab mir mal Moon over Bourbon Street von Sting vorgenommen. Ich spiele, um das ganze zu vereinfachen, ein paar Akkorde anders. Man kann es so spielen und singen, das funktioniert. Allerdings würde mich mal interessieren, ob man das musiktheoretisch überhaupt darf...
Das Lied spielt sich original mit folgenden Akkorden:
F#m7 B7 Em B C F# C#dim
Ich spiele es folgendermaßen:
F#m B7 Em B C F# C

Gerade mit dem C#dim bin ich mir nicht sicher. Ich habs mit C# versucht, komm dann mit der Melodie nicht hin. C klappt besser. Statt F#m7 ein einfaches F#m zu spielen klappt gut.

Irgendwann setz ich mich noch ran und lern die beiden Akkorde, aber momentan mach ich das erstmal so... Gibt es bessere Alternativen zu C#dim und F#7 als die die ich hab?

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Valorin
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Re: Darf man das?

Beitragvon Valorin » Do 13. Jan 2011, 09:39

Okay... Irgendwann war dann wohl gerade eben... Ich spiels jetzt doch nicht vereinfacht. Klingt auch einfach besser... Sehr überraschend. *g* Und so schwer sind F#m7 und C#dim auch nicht.

Aber wie ist das denn im Allgemeinen? Gibt es alternativen zu den dims und 7ern, die stattdessen gespielt werden können?

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korgli
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Re: Darf man das?

Beitragvon korgli » Do 13. Jan 2011, 11:59

Hi

Prinzipiell darst du es so spielen wie du willst.
Kannst auch eine Punk Version darus machen.

Diverse "dim" "Septime(7)" usw. sind an sich "Verzierungen" innerhalb eines Akkordes.
Vielfach kann man auch die "normalen Akkorde spielen.
Nur tönt es halt im Zusammenhang mit der Melodie oder Harmonien anderer Instrumente nicht so toll.
Manche Akkorde sind aber im zusammenhang mit dem "Strumming" nicht so heikel.
Zupft man hingegen, kann es schon viel mehr ausmachen, da einzelne Töne besser durchdringen.

Bei Sting Sachen, wird man aber ohne diese Akkorde nicht so richtig Freudig dabei.
Weil die meisten Songs von Sting nur mit denen Wirken.

Grad total falsch ist es nicht vereinfachte Akkorde zu nehmen.
Allerdings halt nicht dem Original esntsprechend. (z.T.)
Kann dir aber versichern, dass viele Musiker vereinfacht spielen.

Man muss auch mal sehen, dass die Akkorde auf mehrere Instrumente aufgeteilt werden können.
Also z.b. Gitarre spielt normaler Akkord. Der Bassist setzt einen andern Ton als "NUR" den Grundton ein. Je nach Ton und Struktur des Akkordes ergibt das dann diese 7,9,4, Tonarten.
Oder ein Soloinstrument spielt einen gewissen Ton. - Die Mischung davon ist dann eben so ein Akkord. Oder z.b. Blasinstrumente, spielen einen Satz zusammen.
Das heisst jeder einen andern Ton innerhalb von Akkorden.
Heisst dann glaub nicht mehr Akkorde, aber ist innerhalb der Harmonielehre doch nahe am Akkord.
Das kann aber ev. Remarc viel besser erklären.

Ich bin da nicht so der Wissenschafts-Freak.
Ich mache Musik und keine Wissenschaft. :mrgreen:

So spiele ich eigentlich viele solcher "schräger" Akkorde, ohne aber genauer zu wissen was ich da tue. Das heisst, ich weiss es schon, aber mich juckt das nicht so, es genauer zu untersuchen.
Schön zu wissen, aber noch schöner zu tun. :mrgreen:
Belebt aber die Musik schon sehr.

fredy
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Re: Darf man das?

Beitragvon Reinhold » Do 13. Jan 2011, 14:43

Grundsätzlich möchte ich Korgli erstmal unterstreichen, spiel, was du für richtig empfindest.

Andererseits sollte man sich nicht sträuben, neue Akkorde zu lernen, dafür lernt man ja schließlich.
Vor allem wenn es sich um so leichte Akkorde, wie verminderte und 7er geht.

Musiktheoretisch und auch praktisch kann der verminderte die Funktion eines Dominant(7) besitzen, so kannst du versuchen diesen verminderten mit der entsprechenden Dominante aus der gespielten Tonart zu ersetzen.

Einen 7er würdest du dagegen ganz einfach mit dem gleichnamigen Dur- oder Moll-Akkord ersetzen.
Also F#m7 machst du zum F#m.

In erster Linie würde ich aber versuchen, die originalen Akkorde zu spielen, schließlich klingt das meist besser.
Viele Grüße
Reinhold

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Re: Darf man das?

Beitragvon korgli » Do 13. Jan 2011, 14:49

Jep Genau

Meist muss man nur einen Finger leicht verschieben, bei den Akkorden.
Und nur ja nicht denken, ohhh ohhh DAS ist schwer.
Denn es ist alles eine Sache der Handhabung - auch üben genannt.

fredy
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Re: Darf man das?

Beitragvon Valorin » Do 13. Jan 2011, 15:17

Danke erstmal.
Ich hab Moon over Bourbon Street jetzt auch original belassen und C#dim einfach dazugelernt. So wild ist der ja auch nicht.
Das Stück klingt original einfach wesentlich anders und besser. Ich picke das mit den Fingern, da hört man die Unterschiede schon sehr deutlich. Ich hab mir auch vorgenommen, neues zu lernen und meine Lücken zu füllen. Also mach ich denau das auch.
Mit dem ganzen "schiefen" Akkorden spiele ich schon ewig, habe ich festgestellt, als ich mir mal die Bezeichnungen angesehen habe... Ich improvisiere bei den ganzen offenen Akkorden viel mit dem freien Fingern rum oder versetze mal hier oder da einen, was eben gerade passt. Ich wußte nur lange nicht, daß diese Griffe Namen haben... *g*

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Re: Darf man das?

Beitragvon korgli » Do 13. Jan 2011, 15:27

Hi

Ich glaub es gibt kaum eine Kombination, die keine Bezeichung hat.

Darum sind Freejazzer ja auch angesehen, weil die immer erklären können, was sie tun.
Ob sie es immer wissen was sie tun, und ob es gut tönt.
NAJA DAAAAAAAS ist eine andere Frage, die heute nicht beantwortet wird. :lol:

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